Der Feedback-Weg

Ein nützliches Führungsinstrument ist der Feedback-Weg – eine Gesprächsstruktur mit der Sie Ihren Mitarbeitern ein qualifiziertes Feedback geben können.
 
 

Feedback

Was ist Feedback?

Was Führungskräfte häufig Feedback nennen, ist in der Regel keines. Vielmehr werden Meinungen ausgetauscht. Es sind Einschätzungen über andere Personen, ihre Leistungen und ihr Potenzial – also mit Bewertung verbundene Analysen, Urteile oder Diagnosen.

Feedback ist, wenn Sie jemandem sagen, wie sein Verhalten von Ihnen wahrgenommen wird und welche Folgen und Reaktionen dieses Verhalten auslöst. Es beinhaltet auch, welche Absichten, Erwartungen, Wünsche und Gefühle Sie in bestimmten Situationen haben. Soweit zur Theorie, nun zur Praxis.

5 Schritte

Der Feedback-Weg in 5 Schritten

Die folgenden fünf Schritte ermöglichen Ihnen ein qualifiziertes Feedback. Als Beispiel dient uns Herr Maier, der in letzter Zeit häufig zu spät kommt.
 

Wahrnehmung

1. Schritt: Wahrnehmung

Klären Sie zunächst die Sachebene und schildern Sie möglichst objektiv Ihre Wahrnehmung ganz ohne Wertung. Vermeiden Sie Verallgemeinerungen wie "immer, ständig, nie".

"Herr Maier, ich habe Sie in den vergangenen zwei Wochen vier Mal nach Beginn unserer Kernzeit, also nach acht Uhr, kommen sehen."

Wirkung

2. Schritt: Die Wirkung

Im nächsten Schritt erfährt Herr Maier, welche Wirkung sein Verhalten auf Sie hat. Beginnen Sie am besten mit einer "Ich-Botschaft".

"Ich habe mich darüber sehr geärgert!"

Folgen

3. Schritt: Die Folgen

Beschreiben Sie nun die Folgen, die das Verhalten von Herrn Maier verursacht.
  • Entweder für ihn selbst:
    "Ihre Verspätungen können sich negativ auf die nächste Beurteilung auswirken."
  • Oder für andere:
    "Ihre Kollegen mussten deshalb schon mehrfach Ihren Telefondienst übernehmen und sind darüber nicht sehr begeistert."
  • Oder für Sie:
    "Ich wurde deswegen schon von der Personalabteilung angesprochen und das ist mir ziemlich peinlich."

Wunsch

4. Schritt: Wunsch, Bitte, Erwartung oder Forderung

Richten Sie im vierten Schritt einen eindeutigen Appell an Herrn Maier. Sie können dies je nach Situation als Wunsch, Bitte, Erwartung oder Forderung formulieren.

"Ich erwarte von Ihnen, dass Sie in Zukunft pünktlich erscheinen!"

Abschluss

5. Schritt: Verbindlichkeit herstellen

Abschließend sorgen Sie für Verbindlichkeit.

"Was genau werden Sie nun tun um pünktlich zu sein?"

Stefan R. Volpp

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